Pedro verdient sein Geld in Chatrooms. Die Bildauflösung mag nicht perfekt sein, doch wenn sich Pedro vor der Webcam in NeonBoy verwandelt, erzielt das den gewünschten Effekt. Langsam lässt der junge Mann seine Finger erst in verschiedene Farbtöpfe und danach über seinen nackten Körper wandern. Im Dunkeln beginnt NeonBoy zu leuchten, folgt den Aufforderungen der User und trifft sich schließlich für Geld mit einem von ihnen im privaten Chat. Als Pedros Schwester Luiza aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und er bemerkt, dass jemand seine Shows imitiert, beginnen die Dinge sich zu verändern. Er verabredet sich mit dem Unbekannten zu einem Date, das weitreichende Folgen hat... (Text: Verleih)
Neonfarben auf nackter Haut, ein verführerischer Körper im Schwarzlicht – das ist das Markenzeichen der erotischen Live Cam-Shows von Garoto Neon. Garoto Neon ist Pedro (Shico Menegat), der mit seiner Schwester Luiza (Guega Peixoto) in einer tristen Hochhaussiedlung im südbrasilianischen Porto Alegre lebt. Mit den Sex-Shows im Internet verdient Pedro seinen bescheidenen Lebensunterhalt. Als Luiza für einen neuen Job die Stadt verlässt, ist ihr Bruder auf sich allein gestellt. Der introvertierte Außenseiter zieht sich zurück, verlässt pro Tag nur genau fünf Minuten das Haus. Auch im Internet holt ihn die Realität ein: Die Gunst der Zuschauer ist eine hart umkämpfte Währung. Für Pedro ist es ein Schock, dass ein Konkurrent sein Konzept erfolgreich kopiert. Er sucht die Konfrontation und lernt so den charismatischen Leo (Bruno Fernandes) kennen. Auf Anspannung folgt bald Zuneigung. Doch das echte Leben ist hart und da hat es die Liebe nicht leicht…
Die Regisseure Filipe Matzembacher und Marcio Reolon zeichnen ein differenziertes und ehrliches Bild vom Leben queerer junger Erwachsener in Porto Alegre und zeigen brasilianische Realitäten jenseits der Klischees: Tristesse, Prekarität, Einsamkeit, Homophobie und Gewalt. Ihnen entgegen gesetzt werden im Film auf berührende Weise Szenen von Nähe, Intimität und Mut. Was bleibt, ist vor allem eines: Hoffnung. Hard Paint feierte 2018 Weltpremiere auf der Berlinale, wo der Film mit dem Teddy Award als bester Spielfilm ausgezeichnet wurde. Als Eröffnungsfilm des Queergestreift Filmfestivals zeigt das Zebra Kino das brasilianische Drama weit vor dem deutschen Kinostart im November.
Vorstellungen
Leider gibt es keine Kinos.