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Filmplakat von Pitch Perfect

Pitch Perfect

112 min | Komödie, Musik, Lovestory
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Beca ist das, was man ein schüchternes Mädchen nennen würde. Sie ist zurückhaltend, findet nicht leicht Freunde und hört am liebsten Musik für sich allein. Auf ihrer neuen Schule hat sie deshalb zunächst große Schwierigkeiten, Anschluss zu finden, und bleibt eine Außenseiterin - bis einige ihrer Klassenkameraden ihr außergewöhnliches Gesangstalent entdecken. Plötzlich findet sich Beca nicht nur in einer Band wieder, sondern auch dort, wo sie sich allein niemals hingewagt hätte: auf der Bühne. (j.b.)

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Filmkritik

Als Musicalfilm, der sich der Kunst von A-Cappella-Gruppen widmet, ist „Pitch Perfect“ unter dem erfahrenen Musicalregisseur und Filmregie-Debütanten Jason Moore zu einem etwas bizarren Coming-of-Age-Film geworden, der nicht so recht weiß, welche Tonlage er treffen will. Im Kern geht es um Beca, die als Tochter eines Professors gerade erst ins College kommt. Eigentlich will sie den etwas unkonventionellen, nicht gerade bildungsbürgerlichen Beruf der DJane ergreifen, doch ihr Vater insistiert, dass sie sich erst ein Jahr lang auf das Collegeleben einlassen soll. Nach einigem Zögern schließt sie sich der nur aus Frauen bestehenden A-Cappella-Gruppe „Barden Bellas“ an, die von zwei elitären Zicken geleitet wird und bei Contests immer wieder der Männergruppe „The Treblemakers“ unterliegt. Außerdem lernt Beca Jesse kennen, einen smarten, filmaffinen Jungen, der ihr wiederholt die Qualität von John Hughes' „The Breakfast Club“ nahebringen will und sich der verfeindeten A-Cappella-Gruppe anschließt. Ein recht konventioneller Plot also, doch ist die Mädchengruppe durch Nebenfiguren angereichert, die für den derben Humor des Films verantwortlich sind und ihm offensichtlich einen Drall hin zum Bizarren à la „Hangover“ (fd 39 395) oder „Brautalarm“ (fd 40 558) geben sollen. So spricht die Asiatin Lilly meist unhörbar leise, und wenn man sie versteht, sagt sie Sachen wie: „Ich zünde gerne Dinge an, um Freude zu empfinden.“ An anderer Stelle landet sie rücklings in dem Erbrochenen ihrer Kollegin und beginnt in der zähen Flüssigkeit einen Schneeengel zu formen. Sollten solche Einfälle dazu gedacht sein, von dem konventionellen Plot abzulenken, so lässt sich ihr Erfolg nur teilweise bestätigen. Handwerklich ist der Film unter dem Niveau, das man von einem mehrfach ausgezeichneten Musicalregisseur hätte erwarten können: Zwar sind die Interpretationen der Songs von Künstlern wie Rihanna, Jesse J oder den Simple Minds gefällig, doch die Choreografien sind unterentwickelt und stellenweise so banal, dass man sich tatsächlich in einer Universitäts-Aula wähnt. Dass Anna Kendrick, die ihre noch überschaubare Karriere mit Musicals begann, hier wenig kraftvoll singt, wird indes durch ihr charmantes Schauspiel ausgeglichen. Trotz, vielleicht auch gerade wegen seiner mitunter irritierenden Unzulänglichkeiten lässt sich aber attestieren, dass „Pitch Perfect“ mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Die Dramaturgie ist temporeich und hält sich nicht unnötig lange mit den melodramatischen Untiefen der diversen Rückschläge für die Protagonisten auf. Trotz einiger allzu grobschlächtiger Gags ist der Film überwiegend vergnüglich. Das alles macht „Pitch Perfect“ vielleicht nicht zu einem wirklich guten Musicalfilm, doch ist er außergewöhnlich genug, um sich von Plastikproduktionen wie der „High School Musical“-Filmreihe absetzen zu können.

Erschienen auf filmdienst.dePitch PerfectVon: Sascha Koebner (12.12.2023)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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