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Filmplakat von Küss mich, Mistkerl!

Küss mich, Mistkerl!

102 min | Komödie, Lovestory | FSK 6
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Die ehrgeizige Lucy Hutton (Lucy Hale) tritt gegen ihren kalten, effizienten Erzfeind Joshua Templeton (Austin Stowell) um eine große Beförderung im Verlag Bexley & Gamin an. Eingesperrt in einem gemeinsamen Büro, beginnt Lucy ein rücksichtsloses Spiel gegen Josh, eine Rivalität, die immer komplizierter wird, da sie sich immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, nachdem eine unschuldige Fahrstuhlfahrt zu einer unangemessenen Beziehung am Arbeitsplatz führt. Ist es Liebe oder nur ein weiteres Spiel in ihrem nie endenden Streben nach dem Spitzenjob? Leinwand-Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Sally Thorne.

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Filmkritik

Zeige mir deinen Schreibtisch, und ich sage dir, wer du bist. Dieses Motto mag in Zeiten des mobilen Arbeitens ein wenig abgedroschen klingen, doch auf die beiden Antagonisten dieser romantischen Komödie trifft es zu. Auf dem Arbeitsplatz von Josh Templeton (Austin Stowell) liegt alles symmetrisch, übersichtlich, funktional und farblich aufeinander abgestimmt. Bei seiner Kollegin Lucy Hutton (Lucy Hale), die ihm im Büro gegenübersitzt, herrscht dagegen kreatives, buntes Chaos. Lucy und Josh arbeiten nicht freiwillig zusammen. Ihnen wurde das gemeinsame Arbeitszimmer zugewiesen, weil sie den beiden Geschäftsführern zuarbeiten, deren jeweilige Verlage vor kurzem fusioniert haben. Gehörte Lucy dem anspruchsvollen Literaturverlag Gamin an, war Josh ein typischer Vertreter von Bexley, einem Verlag, der mit 08/15-Biografien über Berühmtheiten samt reißerischen Buchcovers viel Umsatz macht.

Lucy ist kommunikativ, freundlich, etwas zu hilfsbereit und beliebt bei den Kollegen. Josh dagegen ist eher kühl, effizient und schert sich nicht darum, was man von ihm hält. Selbstverständlich können die beiden einander nicht ausstehen. Also spielen sie Spielchen miteinander. Sie bespitzeln sich gegenseitig, liefern sich Tippduelle, starren sich an und bekriegen sich auch verbal aufs Gröbste. Ihre Rivalität erreicht den Höhepunkt, als sich beide um die Stelle eines Managing Directors bewerben. Die Beförderung für eine/n der beiden hätte auch den Vorteil, dass der unterlegene Bewerber die Firma verlässt. Doch natürlich kommt es anders, als Streithahn und -henne es sich vorstellen, und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Liebe im Büro ausbricht…

Ein Fahrstuhlkuss setzt die Beziehung in Gang

In Peter Hutchings’ Komödie „Küss mich, Mistkerl!“ erfolgt eine körperliche Annäherung zwischen Lucy und Josh recht bald in Form eines heißen Kusses im Fahrstuhl. Daraufhin entschuldigt man sich beieinander, tut so, als sei nichts geschehen, und doch nimmt allmählich eine romantische Beziehung mit etlichen Höhen und Tiefen ihren Lauf. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Sally Thorne. Das anvisierte Publikum ist dabei offensichtlich weiblich, jung und urban, und so ist auch der Film aus Lucys Perspektive geschildert. Dass sie sich wider Willen zu Josh hingezogen fühlt, überrascht angesichts seines Aussehens nicht. Der Darsteller von Josh, Austin Stowell, ist eine junge, dunkelblonde Version von Pierce Brosnan – Edelkörper inklusive. Auch hätte Lucy eigentlich auffallen müssen, dass Josh sie gar nicht immer hasserfüllt, sondern zuweilen recht verzückt anschaut. Er weiß genauso gut über ihre Gewohnheiten und Macken Bescheid wie sie über seine. So merkt sie, dass er an jedem Wochentag ein Hemd in einer anderen Farbe trägt – von weiß bis babyblau. Er dagegen registriert ihre blumige Kleidung, ihren knallroten Lippenstift und ihre Ungeschicklichkeit und weiß, dass sie Schlümpfe sammelt.

Nur schlägt der Film aus all diesen Details kaum dramatisches oder gar komisches Kapital. Vieles bleibt Behauptung. Auch warum die Kollegen sich über die Streitigkeiten von Lucy und Josh beschweren, erfährt man vor allem durch Rückblenden, in der einige ihrer Auseinandersetzungen inszeniert werden.

Auf Hochglanz polierte Großstadtkomödie

Das Ganze soll an klassische Screwball-Komödien erinnern, doch die verfügten über Tempo, Witz und peppige Dialoge. All diese Ingredienzen findet man in „Küss mich, Mistkerl!“ kaum. Lucy Hale verfügt weder über die natürliche Power einer Katharine Hepburn noch Austin Stowell über die Eleganz und den Humor eines Cary Grant. Der Film von Peter Hutchings ist eine auf Hochglanz polierte Großstadtkomödie, die nicht viel wagt und in der man Bosheiten im Stile von Der Rosenkrieg vergeblich sucht. Angesiedelt ist der Film in einem an Disneyland erinnernden New York City, und so erscheint regelmäßig dessen Skyline bei Sonnenaufgang im Zeitraffer. Dazu ertönen dynamische Popsongs.

Lucy wohnt in einer hübsch eingerichteten, geräumigen Single-Wohnung, deren Miete sie im normalen Leben wohl kaum stemmen könnte. Im Off gibt sie regelmäßig Weisheiten zum Besten, die Parallelen zu einer anderen fiktiven New Yorkerin, Carrie Bradshaw, aufweisen. Man erfährt etwa, dass Liebe und Hass „verstörend ähnliche“ Gefühle seien.

Die Fallhöhe bleibt niedrig

Doch die Fallhöhe des Films bleibt niedrig, weil einem die Figuren nicht genug ans Herz wachsen und daher ihre zwischenzeitlichen Zerwürfnisse eher kaltlassen. Über Lucys Hintergrund verrät uns die Komödie nichts, und von Josh weiß man, dass er aus gutem Hause stammt, aber leider nicht der Lieblingssohn seines Vaters ist. Interessant ist immerhin, dass hier der Mann in der Beziehung der Verletzlichere und auch weniger Angriffslustige ist und seine Mackersprüche eher auf Männlichkeitsrituale als auf Überzeugung zurückzuführen sind. Trotz vereinzelter guter Dialoge und einiger sympathischer Nebenfiguren bleibt der Film jedoch ähnlich blass wie sein gutaussehendes, aber auf verlorenem Posten agierendes Duo.

Erschienen auf filmdienst.deKüss mich, Mistkerl!Von: Kira Taszman (20.1.2023)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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