Ferner Schöner Schein

Ein kleines Dorf irgendwo in Polen. Pawel (Marcin Czarnik), die einzig mit Namen benannte Person des Films, lebt mit seiner Verlobten und seiner Mutter in einem nicht weiter auffallenden Haus. Die weiße Farbe blättert ab und zeigt dadurch etwas vom Verfall, der das Dorf insgesamt heimsucht. "Es sieht von Weitem schöner aus" ist nicht umsonst die direkte Übersetzung des Filmtitels.

Die Mutter von Pawel ist krank oder verrückt, sorgt aber durch ihr auffälliges Verhalten für Aufregung und macht die Vorstellung vom Leben des jungen Paares, die sich in der Monotonie des Alltags gegenseitig zum Lebenszweck geworden sind, zunichte. Aus diesem Grund bringt Pawel seine Mutter fort, niemand weiß wohin - bevor er dann selber spurlos verschwindet. Der Tristesse bedeutet dies keinen Abbruch. Eindrückliche Milieustudie zum Leid und zum moralischen Verfall in den bäuerlichen Schichten auf dem polnischen Land unter der Regie von Anke und Wilhelm Sasnal.