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Filmplakat von Die Tribute von Panem - Catching Fire

Die Tribute von Panem - Catching Fire

146 min | Drama, Abenteuer, Science Fiction | FSK 12
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Zwar hat Katniss die Hungerspiele überlebt, doch damit ist für sie und ihren Freund Peeta das Ganze noch lange nicht vorbei. Auf ihrer Reise durch die Distrikte müssen die beiden nicht nur weiterhin so tun, als wären sie ein Liebespaar, sondern die Brutalität der Regierung im Kapitol hautnah miterleben. Doch immer mehr zeichnet sich auch eine nahende Rebellion ab, die alles ändern könnte und zu deren Symbolfigur Katniss geworden ist. Um das zu verhindern, trifft Präsident Snow eine Entscheidung: Es wird neue Hungerspiele geben - und Katniss muss erneut daran teilnehmen... (j.b.)
Die grausame Regierung unter Präsident Snow (Donald Sutherland) in der Hauptstadt, dem Kapitol, zwingt die beiden Gewinner jedoch, für Propagandazwecke zu posieren und weiterhin so zu tun, als wären sie ein Liebespaar. Während Peeta und Katniss durch die Distrikte touren müssen, werden sie Zeugen brutaler Gewalt der Ordnungskräfte gegen die Bevölkerung, sehen aber auch Anzeichen für eine nahende Rebellion. Für die Aufständischen ist Katniss eine Symbolfigur, daher beschließt Präsident Snow, die unbequeme Meisterjägerin bei den folgenden Hungerspielen entgegen der Tradition erneut teilnehmen zu lassen. Nun müssen sich Katniss und Peeta erneut dem Kampf ums Überleben stellen und auch in der Arena erwarten sie eine Menge Überraschungen.

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Filmkritik

„Wir wollen einander nicht mehr belügen“. So lautet das kleine Waffenstillstandsangebot des greisen, von Donald Sutherland mit katzenhafter Undurchschaubarkeit verkörperten Präsidenten Snow an seine Widersacherin Katniss Everdeen. Snow hat sich herabgelassen, das junge Mädchen in ihrem ärmlichen Heimatdistrikt aufzusuchen, um es in seine Schranken zu verweisen. Denn der Auftritt von Katniss bei den letzten Hungerspielen des Reiches Panem („Tribute von Panem“, fd 40 979) hat in der unterdrückten Bevölkerung den Geist der Revolte geweckt, als Katniss die Regeln der grausamen Gladiatorenkämpfe unter Jugendlichen über den Haufen geworfen hat: Katniss und ihr Kampfkamerad Peeta wollten eher gemeinsam den Gifttod sterben als den anderen zu töten; Snow blieb nur die Möglichkeit, beide zu Siegern zu erklären. Sein Erscheinen bei Katniss soll die Drohung unterstreichen, von nun an gefälligst im Sinne des Regimes zu handeln. Doch indem er das Mädchen in ihrem Wohnzimmer umschleicht, offenbart der Diktator die Grenzen seiner Macht. „Wie fragil muss ein System sein“, fragt ihn Katniss, „wenn ein paar Giftbeeren es so erschüttern können?“ Hatte der faschistische Machtapparat in der Verfilmung des ersten Bands von Suzanne Collins’ Fantasy-Trilogie noch einwandfrei funktioniert, zeigt der zweite Teil das Regime am Rande einer Revolution. Katniss und Peeta werden gezwungen, auf einer Promotiontour den Tod ihrer jungen Mitbürger in der Arena als tapferen Opferakt für das Allgemeinwohl zu verkaufen. Doch auch dieser Plan geht nicht auf, denn immer wieder kommt es zu Solidaritätsbekundungen, die von den gesichtslosen Schergen des Staats gnadenlos, aber letztlich vergeblich unterdrückt werden. In grauen, beklemmenden Bildern setzt Regisseur Francis Lawrence im ersten Drittel des Films die Diktatur in Szene, die brutale Niederschlagung der Aufstände wie das elende Leben der Zivilisten unter der Willkür der Unterdrücker. Die Inszenierung macht so überzeugend nachvollziehbar, wieso Katniss zur Hoffnungsträgerin aufsteigt und die erneute Austragung der Hungerspiele schließlich zum Scheidepunkt für das Regime wird. Der offene Krieg bleibt allerdings für das auf zwei Filme aufgeteilte Finale der Saga aufgespart. „Tribute von Panem – Catching Fire“ teilt somit mit anderen Trilogie-Mittelteilen das Problem, eine ausreichend interessante Geschichte erzählen zu müssen, die nicht als bloße Wiederholung des ersten Teils oder als überlanger Auftakt des Abschlusses verstanden wird. Die Regie von Francis Lawrence zieht sich dabei recht achtsam aus der Affäre, indem sie der Jugend, der Verletztlichkeit und den Sehnsüchten der Hauptfiguren größere Aufmerksamkeit widmet. Katniss wird zwischen der Liebe zu ihrem eigentlichen Freund Gale und den weniger heftigen, aber durchaus vorhandenen Gefühlen für Peeta (der sie mit glühender Aufrichtigkeit liebt) quasi zerrissen – ein Dilemma, das die fabelhafte Jennifer Lawrence ebenso glaubwürdig vermittelt wie den wachsenden Schmerz über das Leid der Menschen, die sich ihretwegen gegen das Regime auflehnen. Daneben gewinnen auch die Nebenfiguren deutlich an Profil: Das Alkoholproblem von Katniss’ Mentor Haymitch, das überkandidelte Gehabe der PR-Dame Effie, selbst die Dauerhysterie des medialen Anpeitschers Caesar werden als Strategien erkennbar, den zynischen Wahnsinn der Hungerspiele zu ertragen. Die Kampfhandlungen erscheinen demgegenüber eher redundant. Die perfide Idee, die Kämpfer aus früheren Siegern zu rekrutieren und damit auch Katniss und Peeta erneut der Todesgefahr auszusetzen, ändert nichts an den etablierten Voraussetzungen: Den edelmütigeren Recken, die Allianzen anstreben, und sorgfältig zu Sympathiefiguren aufgebaut werden, stehen erbarmungslose (und daher auch ohne Gewissensbisse zu tötende) Killer gegenüber sowie namenlose „geborene Opfer“, die von Vornherein keine Chance haben. Das ausgedehnte Durchspielen der Strategien, die wechselnden Bündnisse und die Flucht vor den Fallen in der Arena machen das letzte Filmdrittel dann aber zu einer ziemlich zähen Angelegenheit – bis Katniss sich endlich wie erhofft gegen das Regime wendet. Am Ende stehen das Scheitern des Spiels, der Beginn der Revolution und eine verheerende Mitteilung für Katniss, die den Ausblick auf die beiden abschließenden Filme erlaubt. Was hohe Erwartungen weckt, ob die Figuren auch vor dem Hintergrund eines echten Kriegs weiterhin ihre Komplexität werden bewahren können.

Erschienen auf filmdienst.deDie Tribute von Panem - Catching FireVon: Marius Nobach (23.6.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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