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Filmplakat von Der Prinz aus Zamunda 2

Der Prinz aus Zamunda 2

110 min | Komödie
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Prinz Akeem Joffer soll zum König von Zamunda gekrönt werden als er erfährt, dass er einen Sohn in Amerika hat. Akeem und Semmi kommen dem Wunsch des sterbenden Königs nach, Akeems Sohn zum Kronprinz zu erziehen und reisen erneut nach Amerika.

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Filmkritik

33 Jahre nach seiner ersten USA-Reise kehrt Akeem (Eddie Murphy), mittlerweile vom Prinzen zum König von Zamunda aufgestiegen, nach Queens zurück. Der ehemalige Problembezirk hat sich sichtbar verändert. Im Gegensatz zu seiner Heimat Zamunda, wo die Zeit stillzustehen scheint, ist Queens so weit gentrifiziert, dass es weder wiedererkennbar noch von anderen Metropolregionen der westlichen Welt unterscheidbar ist. Allein mit dem kleinen, verwahrlosten Barbershop hat sich ein Stück jenes New Yorks erhalten, das Akeem und sein Diener Semmi (Arsenio Hall) damals zur Brautsuche auserwählt hatten. Die Ratlosigkeit, mit der König und Diener die im copy-and-paste-Modus gestaltete Shopping-Meile anstarren, steht emblematisch für den Versuch der Fortsetzung, den sehr spezifisch in Zeit und Milieu verorteten Humor des Vorgängers in die Gegenwart zu überführen.

Die Thronfolge muss geklärt werden

So erscheint „Der Prinz aus Zamunda 2“ wie eine mit Zeitgeist-Motiven bepinselte Wiederauflage mit nostalgischen Flecken. Der zentrale Konflikt bleibt der gleiche: Es geht um die Thronfolge. Der neue König hat zwar drei Töchter und damit drei potenzielle Königinnen, doch Akeem ist, wie schon sein Vater, nicht bereit, einen progressiven Ansatz in der Thronfolge von Zamunda durchzusetzen. Die antiquierte Tradition verlangt nach einem Mann auf dem Thron. General Izzi (Wesley Snipes), der aufdringliche Warlord aus dem Nachbarstaat, bietet seinen Sohn regelmäßig für eine Vermählung an, doch die Zwangsheirat ist für Akeem ein rotes Tuch.

Ein dramaturgischer Zufall scheint die Probleme des neuen Herrschers zu lösen und zugleich die königlichen Ambitionen seiner Tochter Meeka (KiKi Layne) gänzlich zunichtezumachen. Denn die väterliche Brautsuche hatte nicht nur im fiktiven afrikanischen Staat, sondern auch in Queens Spuren hinterlassen: Akeem lernte dort nicht nur Lisa (Shari Headley) und damit die künftige Königin kennen, sondern zeugte auch einen unehelichen Sohn. Der soll jetzt schnellstmöglich zurück in die Heimat, von der er bislang gar nicht weiß, dass sie existiert, um dort eine Frau zu heiraten, die er nicht kennt.

Das zweite Intermezzo in New York ist kurz. Lavelle (Jermaine Fowler), der uneheliche Sohn, ist ohne Job, ohne Freundin und ohne Verpflichtungen - und damit der Aussicht, Thronfolger zu werden, nicht abgeneigt. So reist er, die eigene Familie im Schlepptau, kurzerhand mit nach Zamunda. Die Fish-out-of-Water-Geschichte, die schon der erste Teil erzählte, findet entsprechend unter umgekehrten Vorzeichen statt: New York kommt nach Afrika, hippe Großstädter treffen auf konservative Kleinstaatenbürger. Die besten Witze des Originals werden entsprechend der spiegelverkehrten Situation und des Zeitgeists neu aufgelegt. Der königliche Intimbereich, der beim morgendlichen Ritual gereinigt wird, ist nun ein weiblicher; den Zweikampf mit dem Langstock dominiert jetzt die Tochter, und die feierliche Vor-Hochzeits-Zeremonie ist ein abgewandelter Battle-Rap.

Die Rückkopplung an die Realität geht verloren

Was Zamunda im Zuge des Updates verloren geht, ist die Wahrhaftigkeit. Gab es im ersten Teil neben schönem Klamauk noch erstaunliche Einsichten in die schwarze Gemeinde von Queens, in Armut und Kriminalität bis hin zu den Aufstiegsmöglichkeiten durch die McDonalds-Expansion, taugen die computergenerierten Löwen und Elefanten wie die antiquierten Traditionen Zamundas jetzt nur noch als Kulisse. So ist dann auch der angebliche Kraftakt, den Akeem, Meeka und Lavelle aufbringen, um diese Kulisse einzureißen, eine erzählerisch immer wieder ausgewalzte Formsache. Die Komödie braucht schlichtweg zu viel Anlauf, um Queens und Zamunda auf den überdeutlich vorgezeichneten progressiven Pfaden zusammenzuführen.

Tatsächlich gelingt das nur in den Szenen, die im erzählerischen Überfluss innehalten. Ob in opulenten Tanznummern oder beim ausufernden Barbershop-Jive: Der Film braucht den Abstand zum eigenen Plot, um zur charmanten oder lustvoll überzeichnet-opulenten Blödelei zu finden. Neben Eddie Murphy und Arsenio Hall, die beide wieder in diverse Rollen schlüpfen, leisten die Kostüme den wohl größten Beitrag dazu. Wo Meeka und Lavelle auf erzählerischer Ebene ihre Entwicklung wie eine Checkliste von Plotpoints abarbeiten, erzählen ihre täglich wechselnden Kostüme eine deutlich spannendere Geschichte. Die Erstgeborene trägt die sportlich-selbstbewusste Variante des königlichen Prunks von Zamunda, der Slacker aus Queens verwebt diesen sukzessive in seine Alltags-Outfits, bis Queens und Afrika in der royalen Asymmetrie seiner Klamotten ausnahmsweise einmal zusammenfinden.

Erschienen auf filmdienst.deDer Prinz aus Zamunda 2Von: Karsten Munt (2.5.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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